Die Talfahrt ist gestoppt / Neuer Spieler für die BBG

 Keisten GV heim  

BBG Herford besiegt die BSG Grevenbroich trotz überwiegendem Rückstand nach Verlängerung mit 91:88. Christoph Steffen verwandelt die entscheidenden Freiwürfe

VON STEFAN HAGEBÖKE¶

Herford. Passend zum Jahreswechsel hat sich die BBG Herford erfolgreich im Kampf um Klassenerhalt in der 1. Basketball-Regionalliga zurückgemeldet. Nach zuletzt vier knappen Niederlagen in Folge bezwangen die 26 Minuten in Rückstand liegenden Schützlinge von Trainer Markus Röwenstrunk den Tabellenachten BSG Grevenbroich mit 91:88 (18:18, 20:18, 19:25, 20:16; 14:11). Hierfür benötigten sie eine fünfminütige Verlängerung, da es nach regulärer Spielzeit 77:77 stand.

„Das Ergebnis ist noch nicht einmal unverdient. Herford stand mit dem Rücken zur Wand und hat Kräfte mobilisiert, die eigentlich nicht vorhanden waren. Unsere Freiwurfquote war unterirdisch. Dass wir uns in den letzten acht Schlusssekunden auch noch ohne Wurf einen Ballverlust eingehandelt haben, spricht nicht gerade für Cleverness. Damit haben wir den Gegner stark gemacht“, ärgerte sich Gästecoach Hartmut Oehmen über die nicht beherzigten Warnungen.

Genau gegenteilig war die Stimmung im Lager der BBG: „Dieser Sieg ist sehr wichtig für unsere Moral. Dabei war er nicht zwingend einkalkuliert. Aber um den Klassenerhalt zu schaffen, reichen ausschließliche Siege gegen die unter uns platzierten Mannschaften nicht aus“, bemisst BBG-Vereinschef Harald Steffen dem Heimerfolg einen hohen Stellenwert. Trainer Markus Röwenstrunk „ist ein Stein vom Herzen gefallen. Wir haben kühlen Kopf bewahrt und besaßen endlich auch mal das nötige Glück auf unserer Seite“. Der Angriffsrhythmus sei „nie richtig gefunden“ worden.

Mit 9:4 erwischte die BBG einen guten Start, ehe die Führung im restlichen Verlauf zehnmal wechselte, sich aber kein Team entscheidend abzusetzen vermochte. Prekär wurde es zu Beginn des Schlussviertels, in dem die Herforder mit 57:66 den höchsten Rückstand aufzuholen hatten. Dies gelang aber vorzüglich. 28 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit erzwang Keisten Jones mit einem Dreier die Verlängerung.

Während bei Grevenbroich der US-Amerikaner Terrence Williams verletzungsbedingt pausierte, avancierte der Ex-Herforder Dainius Zvinklys mit 25 Punkten zum besten Gästewerfer, zugleich aber mit vier vergebenen Freiwürfen in der entscheidenden Phase auch zur tragischen Figur der BSG.
 

Sieg GV

„Wir haben Dainius in der Verlängerung bewusst gefoult, da uns seine Freiwurfschwäche bekannt war“, sagte Röwenstrunk. Demgegenüber trumpfte Christoph Steffen im temporären Nachschlag mit einem Distanztreffer und viermal von der Linie auf.
BBG Herford: Steffen (14), Gronau (4), Kramer (16), de la Puente (21), Herold, Schütz (2), Humke (14), Skurdauskas (3), Jones (12), Behrens (5)


 Pranas  

Neuer Spieler für die BBG¶

Mit Pranas Skurdauskas besitzt die BBG Herford jetzt einen neuen Center. Der 27-jährige Litauer misst 2,09 Meter und soll den krankheitsbedingten Ausfall von Timo Bode kompensieren. Skurdauskas, der bereits in Montenegro (Monar) und Österreich (Traiskirchen) Erstligaerfahrung gesammelt hat, spielte zuletzt für den litauischen Zweitligisten Delikatesas Joniskis. Gegen Grevenbroich gelangen ihm während seiner 17 Einsatzminuten drei Punkte sowie ein Offensivrebound. „Ich habe bisher dreimal mit der BBG trainiert und werde mich hoffentlich noch steigern. Das Niveau in dieser Spielklasse ist sehr stark“, so Skurdauskas.