Verschlafener Start lässt Aufholjagd erfolglos bleiben

Verschlafener Start lässt Aufholjagd erfolglos bleiben

Bei der 88-90 Niederlage der BBG Herford gegen Citybasket Recklinghausen könnte man mit der gezeigten Leistung eigentlich zufrieden sein. Eigentlich, weil man mehr als die Hälfte aller Würfe treffen konnte (52%). Weil man besser von außen Warf als der Gegner, und auch innerhalb der Dreipunkt-Linie mit mehr Engagement zu besseren Würfen kam. Doch am Ende steht trotzdem die Niederlage auf dem Papier, welche man dem ersten Spielabschnitt zu verdanken hat.

Gleich zu Beginn der Partie zeigt Citybasket Recklinghausen das volle Potential, welches sie in den letzten Wochen erarbeitet haben. Das Team von Johannes Hülsmann zeigt in dieser Phase des Spiels, wie sie die bringiton Ballers Ibbenbüren in die Knie zwingen konnten. Zu Beginn noch ein ausgeglichenes Spiel, entwickelte sich in den letzten 5 Minuten des ersten Spielabschnittes ein Lauf der Recklinghausener. Ein ums andere Mal traf man in der offensive die richtige Entscheidung und konnte sich durch gute Trefferquoten von außen einen 8-0 Lauf erspielen. Am Ende steht es 31-21 aus Sicht der Gastgeber und Coach Ilijas Masnic muss seine Spieler in der Viertelpause erneut auf Kurs bringen. Die gewählten Worte scheinen jedoch noch nicht sofort Anklang zu finden. Recklinghausen nutzt das Momentum weiterhin aus und erspielt sich eine 18 Punkte Führung, eher die Herforder den Schalter umlegen können. Von dort aus verteidigt man konsequenter und unterbindet immer wieder die besten Optionen der Gastgeber. Gleichzeitig fand man nun auch offensiv den eigenen Rhythmus, wodurch der zweite Spielabschnitt letztlich deutlich offener ablief als der Erste. Mit 19-20 aus Sicht der BBG und einem 7-0 Lauf zum 40-51 aus Sicht der Herforder geht man mit dem Gefühl in die Kabine, das Schlimmste abgewendet zu haben.

Im dritten Spielabschnitt scheint man dann aus Herforder Sicht endgültig verstanden zu haben, wie man gegen Citybasket Recklinghausen agieren muss. Trotz eines stark aufspielenden Antoine Myers (24 Punkte) und einem clever agierenden Frederik Adriaans (18 Punkte) gelingt es den Herfordern nun, das eigene Spiel deutlich besser zu gestalten. Der Ball wird effektiver bewegt und die Zone wird ein ums andere Mal attackiert, nur um dann den außenstehenden Mitspieler zu finden. Omar Zemhoute, welcher 24 Punkte erzielte, ließ dem Gegner über das gesamte Spiel hinweg keine Chance von Außerhalb der Dreierlinie (4 von 4). Auch Ole Wendt zog unerbittlich zum Korb und konnte entweder selbst den Abschluss erzielen (22 Punkte), oder den besser positionierten Mitspieler finden. Mit 24-18 gewinnt die BBG den dritten Spielabschnitt und befand sich nun wieder deutlich näher am Sieg als noch in der ersten Halbzeit. Im letzten Spielabschnitt ist es dann ein offener Schlagabtausch. Recklinghausen mobilisiert alle verfügbaren Kräfte und trifft in dieser Phase des Spiels wichtige Würfe. Vor Allem Niklas Meesmann, welcher 17 Punkte für Recklinghausen beisteuerte, ließ mit 3 getroffenen Dreiern bei einer 50% Quote wenig Chancen aus, der Entschlossenheit der BBG Herford einen Dämpfer zu verpassen. Die Herforder blieben ihrer Linie aus dem dritten Spielabschnitt treu und attackierten jedoch energisch weiterhin den Korb. Insgesamt erzielte man 46 Punkte innerhalb der Zone, war dies kein probates Mittel, fand man den außenstehenden Spieler. In dieser Phase des Spiels hatte Citybasket enorme Schwierigkeiten, gegen die erfahrenen Innenspieler Volkus (22 Punkte) und Brinkmann (9 Punkte) anzukommen. Jedoch schaffte es die Verteidigung von Coach Johannes Hülsmann, den Herforder Importspieler Derylton Hill beinahe völlig zu egalisieren. Mit lediglich 11 Punkten blieb dieser weit hinter seinem normalen Schnitt zurück, was wohl auch daran lag, dass die Spieler von Citybasket Recklinghausen immer wieder in der Lage waren, die sonst so sicheren Dreipunktwürfe enorm zu erschweren. Am Ende ist es dann die Zeit, welche die BBG den Sieg kostet. Zwar gewinnt man auch den letzten Spielabschnitt mit 24-21, doch am Ende ist die Hypothek aus dem ersten Viertel und die aufopferungsvolle Spielweise der Recklinghausener ausschlaggebend für die 88-90 Niederlage der Herforder.

„Recklinghausen hat heute gezeigt, dass sie auch gegen tabellarisch besserstehende Mannschaften einen beeindruckenden Basketball spielen können. Wir haben den Start etwas verschlafen und erst spät den Zugriff zur Partie gefunden, von da an haben wir zwar das Spielgeschehen bestimmt, aber die Impulse der Recklinghausener waren ausschlaggebend, um unseren Sieg abzuwenden.“, zollte Ilijas Masnic dem Gegner Respekt.